Blog

Ausstellung

Sonderausstellung im Thun-Panorama

Eine neue Ausstellung im Thun-Panorama beleuchtet die Geschichte visueller Landschaftskonstruktion – vom frühen Film bis zur Videokunst und 3D-Animation. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. November 2021 zu sehen und entstand als Zusammenarbeit zwischen dem Thun-Panorama und unserem Projekt.

Das Kunstgebirge des Village Suisse der Landesausstellung in Genf 1896 im Bau. (Foto: Fred Boissonnas. Centre d’iconographie de la Bibliothèque de Genève)

Wie konstruierte Marquard Wocher die Landschaft des Thun-Panoramas? Die aktuelle Ausstellung wirft einen neuen Blick auf das panoramatische Rundbild, dessen Hochblüte gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Zeit der frühen Kinematografie zusammenfällt. Beide Medien, Film und Panorama, verhandeln Landschaft nicht als naturgegeben, sondern als Effekt von Blick- und Bildtechniken. Das wird besonders deutlich in den Filmen, die der Schweizer Unternehmer Lavanchy-Clarke 1896 mit dem Cinématographe Lumière an der Genfer Landesausstellung gedreht hat. Hier waren die kantonstypischen Baustile der ganzen Schweiz in einem einzigen, folkloristisch inszenierten Kulissendorf versammelt, eingebettet in eine komplette künstliche Berglandschaft. In diesem vermeintlichen Bergmassiv aus Holz, Gips und Pappmaché verbarg sich wiederum das spektakuläre «Jungfrau-Panorama» der Berner Alpen, von dem heute nur noch eine Maquette enthalten ist. Im Kontext der kinematografischen Ansichten ergibt sich ein neuer Blick auf das heute als Aeschi-Panorama bekannte Grossbild.

Die Ausstellung untersucht weiter, wie jenseits des Panoramas die Medien Film, Video und digitale Kunst unseren Blick auf die Landschaft immer wieder neu konfigurieren und destabilisieren. Werke von Gary Beydler, Rémy Zaugg und Philipp Gasser treffen dabei auf eine Virtual Reality-Station zur Rekonstruktion einer kinematografischen Stadtlandschaft von 1896.

Mehr Informationen und Öffnungszeiten unter:

www.jenseitsdespanoramas.ch

 

Zurück